QUO VADIS? WAS WIRD 2016 FÜR INVESTOREN IN NEUSEELAND UND AUSTRALIEN BEREITHALTEN?


Für 2015 erwarteten wir nach einem hervorragenden Investmentjahr 2014 mehr Volatilität und Unruhe in den Märkten. Eine Zinsanhebung in den USA hing wie ein Damoklesschwert über Märkten, Rohstoffpreise fielen, ein schwächelndes China und Unruhe im Mittleren Osten sorgten dafür, dass die Vorhersage mehr oder weniger eintraf. Investmentmärkte gaben 2015 ein uneinheitliches Bild ab:

NZX50                   +13.58%

All Ords                –   1.30% Australien

Dow Jones          –   2.59%

FTSE100                –   4.67%

DAX                       + 10.02%

Es scheint, als ob sich unsere Annahme, dass unsere kleine aber stabile Ökonomie in Verbindung mit hohen Dividenden im NZX50 weiterhin internationale Gelder anzieht, und damit Preise hochhält.

Australien, dessen Aktienmarkt ein ähnlich hohes Dividendenniveau aufweist, schwächelte dagegen.

Fiskale Probleme und die Umstellung der australischen Wirtschaft von einer rohstofforientierten Ökonomie zu einer mehr diversifizierten Wirtschaft waren die Ursache für erhöhte Volatilität am Aktienmarkt. Auch der australische Dollar strauchelte dementsprechend und verlor gegen den NZD und die großen Weltwährungen.

2016 begann mit einem Paukenschlag, wie die Korrektur im September 2015 ausgelöst von starken Verlusten an der chinesischen Börse. Es bleibt abzuwarten, ob es sich hier wiederum um eine kurzfristige Korrektur handelt und Börsen sich schnell wieder erholen, oder ob hier eine längerfristige Korrektur eingeleitet wird. Unsere Erwartung ist nochmals erhöhte Volatilität für 2016, meine persönliche Einschätzung ist, dass wir eine größere Korrektur in Weltmärkten mit -20% oder mehr sehen werden. Die Zinsanhebung in den US wird zwangsläufig zu einer Neubewertung von Investments führen – auch wenn die Notenbanken in Europa und Japan nach wie vor auf Gegenkurs sind.

Was heißt dies nun alles für europäische Investoren, die Gelder in Australien/NZ anlegen wollen?

Währung

Erhöhte Volatilität in den Aktienmärkten heißt auch erhöhte Volatilität bei kleinen „Carry Trade“ Währungen wie dem NZD. Diese verlässliche Korrelation hat sich auch 2015 wiederum bestätigt: von April bis September fiel der NZD/EUR um 22%!

Wir weisen immer wieder auf diese hohe Volatilität hin die von unerfahrenen Investoren oft unterschätzt wird!

Auch die 1. Januarwoche bestätigte diesen Trend mit  -5.74%  für NZD/EUR.

Das heißt, Investoren können in diesem wie im letzten Jahr wieder gute Einstiegspunkte erwarten, eine gute Umtauschstrategie ist hier von Bedeutung!

Das gleich gilt übrigens für den AUD, der bereits geschwächt ist.

Aktien

Nach 2 fetten Jahren und mit dem NZX50 auf historischem Höchststand zum Jahresende 2015 ist es vernünftig anzunehmen, dass wir 2016 kein weiteres Jahr mit 2stelligem Zuwachs sehen werden.

Trotz historischem Höchststand liegt das durchschnittliche Dividendenniveau aber noch immer über 5% und wird weiterhin den NZX50 stützen. Wir erwarten eine geringere Volatilität des NZX50 im internationalen Vergleich – dies zeigte sich auch in der ersten Januarwoche:

Der neuseeländische Index hat bis zum 7.1. lediglich 1.75% verloren, zum Vergleich: Dow Jones:          -6.19% , FTSE100 – 4.62%, DAX -7.10%.

Australien: In unseren Augen werden die Probleme in Australien überbewertet. Die Australier haben es auch in der Vergangenheit immer wieder geschafft, sich geänderten wirtschaftlichen Bedingungen anzupassen. Im Gegensatz zu neuseeländischen Aktien ist die australische Börse als mittelfristig unterbewertet zu betrachten, berücksichtigt man zusätzlich den schwachen AUD, werden sich in 2016 unter Umständen gute Einstiegspunkte bieten.

Für beide Länder gilt aber, dass globale Einflüsse in 2016 lokale Entwicklungen eventuell übertrumpfen werden. Kommt es zu einer nachhaltigen, weltweiten Korrektur, werden auch die lokalen Börsen verlieren.

Kurz- und langfristig festverzinste Anlagen

Auch neuseeländische Anleger mussten sich seit 2008 auf ein niedrigeres Zinsniveau einstellen. Die Reservebank Neuseeland hat 2015 den Leitzins (OCR) wieder auf 2.50% gesenkt und damit alle Erhöhungen des Vorjahres wieder revidiert.

Im letzten Quartal fielen daher auch die Zinsen für Termingelder mit den Banken und längerfristige Firmenanleihen wurden in Relation wieder attraktiver.

Die Zinsen für Termingelder für 12 Monate liegen mit den großen australischen Banken nun um die 3.40 – 3.50% , selbst 5jährige Papiere liegen noch unter 4%.  Bonds mit Laufzeiten um die 5 Jahre und Zinsen um 4.20-4.30% werden damit wieder attraktiver, zumal die Kreditsicherheit dieser Papiere höher ist, als für Bankanlagen (keine Einlagensicherung) .

Wir erwarten nun nach den Zinssenkungen dieses Jahres, dass sich das Zinsniveau stabilisiert. Die Entwicklung bei Bonds hängt allerdings stärker von globalen Zinsentwicklungen als vom hiesigen Leitzins ab. Nach den ersten Zinserhöhungen in US bleibt abzuwarten, ob dies einen langfristigen Einfluss auf den lokalen Markt hat.

Nach wie vor ist der neuseeländische Bondmarkt sehr illiquide, was die Preisbildung verzerrt. Auch wenn wir gegen Ende 2015 eine Anzahl an Neuauflagen gesehen haben, ist die Nachfrage noch immer grösser als das Angebot.

Für Investoren sollte 2016 also gute Gelegenheiten im Währungsmarkt bieten. Neuseeländische und australische Dollar sollten dann allerdings mit Priorität auf kurzfristige Anlagen guter Qualität investiert werden, bis sich in den internationalen Märkten ein klareres Bild abzeichnet.

Der obige Artikel ist allgemeiner Natur und keinesfalls als individuelle Beratung oder Anleitung zu Investmententscheidungen zu verstehen. Ein Disclosure Document ist auf Anfrage kostenfrei erhältlich.

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